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Tatort Geldautomat: So schützen Sie sich vor Skimming und Cash-Trapping

Kreditkarten Skimming

Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Hinter dem unscheinbaren Begriff „Skimming“, verbirgt sich ein Problem, das auch in Deutschland jährlich Millionenschäden anrichtet. Während traditionelle Bankräuber auf Maske und Pistole setzen, verschaffen sich technikaffine Gangsterbanden direkt über Geldautomaten Zugang zu Kundendaten und somit zu den Bankguthaben ihrer Opfer.

Der englische Begriff bedeutet übersetzt so viel wie „Absahnen“ und meint damit das illegale Auslesen der Magnetstreifendaten und der persönlichen Identifikationsnummern (PIN) von Kredit- und EC-Karten. Die gestohlenen Daten werden auf Kartenrohlinge übertragen, mit denen die Täter dank ausgespähter PIN Bargeld abheben können.

Skimming beschränkt sich jedoch längst nicht mehr auf die Kartenleser von Geldautomaten. Immer wieder entdeckt die Polizei neue Manipulationen. Beliebte Tatorte um sensible Bankdaten abzugreifen sind neben Geldautomaten auch Kontoauszugsdrucker,  SB-Überweisungsterminals, Fahrkartenautomaten und SB-Zapfsäulen an Tankstellen.

Auch wenn die Zahl der Angriffe insgesamt rückläufig ist, so wurden alleine 2013 von der Polizei fast 500 Angriffe auf 341 Geldautomaten registriert. Da die Täter das Geld oftmals im Ausland abheben und die Tat eventuell erst zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt wird, können unvorsichtige Kartennutzer sehr schnell viel Geld verlieren. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, die Ihr Risiko Opfer eines solchen Angriffs zu werden minimieren.

So können Sie sich vor Skimming schützen

Überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Bewahren Sie Bankkarten und PIN niemals gemeinsam auf. Sollten Sie Ihren Geldbeutel verlieren, können sich Dritte ohne Schwierigkeiten an Ihrem Konto bedienen. Am besten ist es, wenn Sie Ihre PIN auswendig kennen.

Überprüfen Sie Ihre Möglichkeiten. Stehen Ihnen Automaten im Schaltervorraum der Bank zur Verfügung nutzen Sie lieber diese, als die die außen angebracht sind. Außenliegende Geldautomaten werden durch die bessere Zugänglichkeit eher manipuliert.

Überprüfen Sie den Türöffner der Bank. Oftmals platzieren Täter schon dort einen Vorbau, der die Daten Ihrer Karte ausliest oder suggeriert, man müsse schon am Eingang eine PIN eingeben. Der Türöffner dient jedoch ausschließlich dem Zugang. Eine PIN ist dort niemals notwendig! Wenn Sie mehrere Geldkarten besitzen, nutzen Sie für den Eingang eine andere als die mit der Sie Geld abheben – dies erhöht Ihre Sicherheit.

Überprüfen Sie den Geldautomaten bevor Sie Ihre Karte eingeben. Spezielle Lesegeräte, die vor dem Karteneinzug platziert werden, können die Daten vom Magnetstreifen der Karte auslesen. Eine dünne Folie auf dem Tastaturfeld kann Datendieben dabei helfen, Ihre PIN auszuspionieren. Entdecken Sie lockere Teile, Klebespuren oder kommt Ihnen etwas verdächtig vor, sollten Sie den Automaten besser nicht benutzen.

Überprüfen Sie Ihre Umgebung. Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie bei der Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden. Decken Sie am besten Ihre Hand bei der Eingabe mit Ihrem Geldbeutel oder Ihrer anderen Hand ab. Dieser Sichtschutz verhindert, das Ausspähen der Zahlenkombination per Kamera.

Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie noch im Besitz Ihrer Karten sind. Wer seine Karten nicht so häufig benutzt, sollte hin und wieder nachsehen, ob alle Karten noch da sind. Verlorene oder gestohlene Kredit- und EC-Karten sollten umgehend gesperrt werden, um Missbrauch vorzubeugen.

Überprüfen Sie Ihre Kontobewegungen. Wer erst Wochen nach der Tat feststellt, dass Geld von Kriminellen abgehoben wurde, hat es häufig schwerer es wieder zu bekommen. Prüfen Sie deshalb regelmäßig nach ob die Abbuchungen auch von Ihnen stammen. In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, ein Haushaltsbuch zu führen. Dort können Sie regelmäßige Zahlungen einplanen und Abweichungen schnell erkennen.

So können Sie sich vor Cash-Trapping schützen

Mit Cash-Trapping ist die Manipulation des Ausgabeschachts an Geldautomaten gemeint. Die Täter präparieren die Anlagen so, dass das abgehobene Geld im Automaten hängen bleibt. Hierfür wird von den Dieben häufig ein Verschluss über dem Ausgabeschacht angebracht, der mit einem Klebeband dafür sorgt, dass das Geld hängen bleibt.

Während ahnungslose Bankkunden auf einen technischen Defekt schließen und andere Automaten nutzen, holen sich die Täter die ausgegebenen Banknoten einfach ab.

Auch hier gilt:

  • Stellen Sie etwas Ungewöhnliches am Automaten fest, vermeiden Sie seine Nutzung.
  • Stellen Sie fest, dass Ihr Geld nicht aus der Ausgabe kommt, vermeiden Sie es den Automaten zu verlassen. Besser Sie bitten andere Kunden einen Bankangestellten für Sie zu informieren. Verlassen Sie den Automaten, kann dies schon der Augenblick sein, indem ein Täter die Banknoten einsammelt.

Ich hoffe Sie bleiben von solchen Tricks in Zukunft verschont. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit im Umgang mit Geldautomaten und Kartenlesern scheint in jedem Fall ratsam zu sein.

Hier noch einige Fakten zum Thema:

Debitkartenbetrug

Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Sie auf der Seite der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

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