Um die Serie der alternativen Anlagemöglichkeiten fortzusetzen, widme ich mich in diesem Beitrag dem Thema Silber. Wer über Edelmetallinvestments nachdenkt, hat oftmals in erster Linie Gold im Blick. Silber führt hingegen ein Schattendasein in den Köpfen vieler Anleger. Dabei bietet auch Silber interessante Möglichkeiten der Geldanlage.
Einer der größten Fürsprecher von Silberinvestments ist der ehemalige Investmentbanker und bekannte Finanzexperte Thorsten Schulte. Seine Vorliebe für das glänzende Edelmetall brachte ihm den Spitznamen „der Silberjunge“ ein. Schulte sieht in Silber nicht nur einen ausgezeichneten Inflationsschutz sondern auch Vorteile gegenüber Aktien und Gold.
Anders als Gold, ist Silber nicht ausschließlich Edelmetall sondern auch gefragter Rohstoff. Besonders begehrt ist Silber dank seiner guten Licht- und Stromleitfähigkeit vor allem bei der Produktion von Leiterplatten- und Platinentechnik. Während Gold lediglich zu einem Anteil von etwa 10 Prozent industriell genutzt wird, liegt die industrielle Nachfrage nach Silber bei rund 90 Prozent der jährlichen Fördermenge. Dadurch wird das Edelmetall tatsächlich verbraucht und nicht nur gehortet wie Gold.
Prognose und Einflussfaktoren
Von den einstigen Höchstständen des Jahres 2010 ist der momentane Silberpreis noch ein gutes Stück entfernt. Doch viele Edelmetallexperten, u.a. der Autor und promovierte Volkswirt, Dr. Jochen Dehio, erwarten in der Zukunft einen Anstieg des Preises, aufgrund folgender Entwicklungen.
Erhöhung der Nachfrage: Erwartet wird die stärkere Nachfrage von Silber vor allem von Schwellenländern und der weltweiten Automobilindustrie. Sollten zudem neue Produkte oder Innovationen mit hohem Silberbedarf entwickelt werden, würde dies die Nachfrage zusätzlich anheizen.
Endlichkeit der Silbervorkommen: Es gibt Hochrechnungen, wonach die potenziell abbaubaren Silbervorkommen bis zum Jahr 2045 erschöpft sein werden. Das immer knapper werdende Angebot, wird die Preise für Silber entsprechend ansteigen lassen.
Vertrauensverlust in Papierwährungen: Historisch betrachtet stieg der Silberpreis (und der anderer Anlagemetalle) immer dann, wenn Verschuldung und Inflation besonders hoch waren. Die Bemühungen der Europäischen Zentralbank die Inflation im Euroraum zu erhöhen, bringt viele Anleger dazu, zur Absicherung ihres Vermögens in Edelmetalle zu investieren.
Vorteile von Silber
- Während Papiergeldwährungen inflationsanfällig und vergänglich sind, erhalten Edelmetallanleger zu jeder Zeit einen Gegenwert für ihre physische Anlage.
- Gerade in Krisenzeiten, können Anleger ihre finanzielle Unabhängigkeit bewahren und gefährden bei drohenden Staats- und Bankenpleiten nicht ihr Sparvermögen.
- Silbermünzen und –barren sind von der Abgeltungssteuer befreit, sofern erzielte Kursgewinne erst nach Ablauf einer einjährigen Spekulationsfrist realisiert werden.
- Silber kann bei Kapitalbedarf leicht in einzelnen Teilen veräußert werden.
Nachteile von Silber
- Je nach Höhe der Investitionssumme kann die Lagerung von Silberbarren aufwändig und kostspielig sein.
- Die Preise für Silber werden tagesaktuell durch das Silberfixing der LBMA (London Bullion Market Association) festgestellt, wodurch Preisschwankungen entstehen.
- Silber und andere Edelmetalle bieten als Sachwertanlage keine Zinsen.
- Im Gegensatz zu Gold, fällt beim Silberkauf die Mehrwertsteuer an.
Weitere Informationen
Silber ist eine Anlageform, die durchaus Chancen bietet. Wer an einer langfristigen Geldanlage interessiert ist, für den bieten Edelmetalle gute Möglichkeiten das eigene Portfolio zu diversifizieren und das Vermögen dadurch abzusichern.
Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem seinen die Bücher der oben genannten Experten empfohlen (Affiliate-Links).
By Aderius 10. April 2015 - 13:20
Ich hab immer das Gefühl, dass Silber- am Gold-Preis gekoppelt ist. Beide Kurse entwickeln sich direktproportional, ein wichtiger Unterschied besteht doch. Der Silberpreis ist im Vergleich zu dem Preis vor 3 Jahren ca. um 35% gesunken und Gold nur um 25%. Die Nachfrage bei Silber sollte in den folgenden Jahren weiter steigen, da die Industrie weiter anzieht und mehr Silber benötigen wird. Dadurch das der Silber-Preis so stark gefallen ist, ist hier viel Luft nach oben. Deshalb hab ich mich mit 500 Gramm an Silber-Münzen dieses Jahr eingedeckt. Der Anlagehorizont ist 20 Jahre und vielleicht noch mehr. Gruß Aderius (http://aderius.de/)
By Manuel 10. April 2015 - 13:30
Hallo Aderius. Danke für den Kommentar und die Einschätzung auf die künftige Entwicklung des Silberpreises. Ich denke auch, dass mit der steigenden Industrienachfrage bzw. dem knapper werdenden Angebot die Preise anziehen werden. Kurz- und mittelfristige Preissenkungen kann man zum Einstieg nutzen. Gruß, Manuel
By Chris 13. April 2015 - 20:10
Silber ist so ein Thema, in das ich mich vor einiger Zeit auch verrannt habe. Inzwischen bin ich eigentlich der Ansicht, dass man die Finger von Rohstoffen aller Art lassen sollte. Es ist nichts anderes als eine Preisspekulation und wie der innere Wert von Silber ist, kann nicht mal annähernd geschätzt werden.
Wesentlich wohler fühle ich mich dagegen mit Unternehmen. Die erzeugen Werte und helfen damit im Endeffekt der Gesellschaft.
Grüße
By Manuel 14. April 2015 - 9:13
Danke für deine Einschätzung Chris. Ich persönlich setze in erster Line auf Aktien. Obwohl ich dabei langfristig orientiert bin, beobachte ich die Entwicklung dieser Unternehmen regelmäßig. Dies ist recht zeitaufwändig und setzt auch gewisse Kenntnisse voraus, um entsprechende Rückschlüsse ziehen zu können. Bei einem Investment in Silber oder Gold würde dies entfallen. Bei einem hohen Anlagehorizont fallen Preisschwankungen auch nicht so sehr ins Gewicht. Außerdem bleibt der Rohstoff auch in 50 Jahren noch der gleiche.
Unternehmen die heute gut da stehen, können hingegen in 30-40 Jahren schon wieder vom Markt verschwunden sein.
Ich finde es ist sinnvoll verschiedene Anlagemöglichkeiten zu testen, so wie du das gemacht hast. Dies hilft dabei eine Anlageform zu finden, deren Vor- und Nachteile am besten zu den eigenen Vorstellungen passen. Um mögliche Verluste zu begrenzen, solle man zunächst immer mit einer kleinen Investition beginnen.
Viele Grüße, Manuel