Die US-Beratungsfirma Strategas Research Partners hat in einer Studie herausgefunden, dass sich die politische Beeinflussung börsennotierter Unternehmen positiv auf deren Geschäfts- und Börsenentwicklung auswirkt.
So kamen Unternehmen, die vergleichsweise hohe Geldbeträge für Lobbyarbeit aufwendeten, auf eine durchschnittliche Jahresrendite von rund 17 Prozent. Die Rendite vergleichbarer Unternehmen ohne hohe Lobby-Ausgaben, lag bei lediglich 6 Prozent.
Strategas stellt bereits seit Jahren einen Index aus 50 US-Konzernen zusammen, die besonders starke Lobby-Arbeit betreiben. Dieser Index schlägt den S&P-500-Index teilweise um Längen.
Aus Sicht der Konzerne ist Lobbyismus also gut investiertes Kapital. Die Strategas-Studie bestätigt die Annahme, dass jeder in Lobby-Arbeit investierte Dollar, einen politischen Gegenwert von rund 200 Dollar ausmacht.
Dass Wirtschaftslobbyismus nicht nur ein US-amerikanisches Phänomen ist, beweisen die jüngsten Personalbewegungen in Europa.
Der Wechsel des ehemaligen Gesundheitsministers Daniel Bahr zur Allianz erhitze die Gemüter vieler Kritiker genauso, wie der Seitenwechsel der mächtigen EU-Politikerin Sharon Bowles zur London Stock Exchange (LSE) vor wenigen Wochen.
Die Verknüpfung von Politik und Wirtschaft kann man gutheißen oder nicht. Das Ergebnis der Studie zeigt jedoch: Als Aktionär kann man aus derartigen Verbindungen überdurchschnittlich stark profitieren.
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